Das müsst ihr euch anhören! – Wenn Sarkasmus zur Realitätsbeschreibung wird

Warum die Sonntagsrunde vom 28. September die beste Kolumne war, die nie geschrieben wurde
Liebe Leute, ich könnte jetzt versuchen, euch die Sonntagsrunde vom letzten Sonntag zusammenzufassen. Aber das wäre, als würde man versuchen, einen Beethoven mit einem Kamm nachzusummen. Manche Dinge muss man im Original erleben.
Da saßen sie also in Weimar – Susanne Dagen, Imad Karim, Martin Michaelis und Burkhard Müller-Ullrich –, und das Publikum johlte vor Vergnügen. Nicht weil es lustig war, sondern weil es so bitter wahr war, dass einem nur noch das Lachen blieb.
Ich sage es geradeheraus: Hört euch diese Sendung an. Sofort. Jetzt. Auf Kontrafunk.radio. Denn was da in 52 Minuten über unser Land gesagt wurde, kann ich nicht besser zusammenfassen. Es war pure, destillierte Realität – nur dass die Realität mittlerweile so absurd geworden ist, dass sie wie Satire klingt.

Da ist zum Beispiel die evangelische Kirche. In einem Land, in dem Staat und Kirche getrennt sind, maßt sie sich an, Menschen wegen ihrer politischen Meinung zu diffamieren. Martin Michaelis, selbst Pfarrer, zitiert aus seinem Disziplinarverfahren – und es wird einem kalt. Die Kirchenleitung lässt ihren Anwalt schreiben: „Es kommt nicht darauf an, ob und auf welcher Grundlage die AfD zurecht als rechtsextrem einzustufen ist. Allein entscheidend ist der Umstand, dass der Dienstherr davon ausgeht.“
Merkt ihr was? Es kommt nicht darauf an, was wahr ist. Es kommt darauf an, was der Dienstherr denkt. Und dann noch der Gipfel: „Dem können auch keine Schriften Martin Luthers entgegengehalten werden.“

Die evangelische Kirche verbietet Martin Luther. Mit einem katholischen Anwalt. Im Jahr 2025.
Michaelis sagt trocken: „So weit waren wir vor 500 Jahren.“ Das Publikum lacht. Bitter.
Dann ist da Imad Karim. Ein Mann, der als Muslim nach Deutschland kam und jetzt das Hohelied auf das christliche Deutschland singt, das er vermisst. Er sagt: „Ich bin einfach in ein Deutschland gekommen, das deutsch war. Und ich hätte mir gewünscht, dass ich in einem Deutschland sterbe, das Deutschland bleibt.“

Das sagt ein Migrant. Während deutsche Politiker Plakate aufhängen: „Migration ist die Mutter aller Lösungen für die Zukunft.“ In Köln. Susanne Dagen kommentiert knochentrocken: „In Köln bleibt ja nichts anderes mehr übrig.“
Karim erzählt von 1972, als eine libanesische Zeitung drei Politiker als „drei berühmteste Versager des Landes“ bezeichnete und vor Gericht Recht bekam. „Das war 1972. Und heute muss ich erleben, dass Mitbürger durchsucht werden, weil sie einen Politiker als Hohlkopf beschrieben haben.“
Ein Libanese erklärt uns, was Pressefreiheit ist.
Dann die Sache mit Christian Drosten, der vor dem Corona-Untersuchungsausschuss behauptet, er habe nie einen Lockdown empfohlen. Obwohl er die Stellungnahme der Leopoldina zur allgemeinen Impfpflicht unterschrieben hat. Susanne Dagen: „Er macht nicht mal den Scholz. Er geht noch ein Stück weiter. Er sagt nicht mal, ich kann mich nicht erinnern. Er sagt einfach: habe ich nicht gemacht.“

Und dann dieser Hammer von Müller-Ullrich: „Aber sie wissen, dass sie lügen. Und sie wissen, dass wir wissen, dass sie lügen. Und sie machen es trotzdem.“
Das ist die Quintessenz unserer Zeit: Zynischste Machtentfaltung. Sie lügen uns ins Gesicht und es ist ihnen egal, dass wir es merken.
Karim bringt es auf den Punkt: „Das Schlimmste ist, dass die Mächtigen uns wirklich verachten. Sie beleidigen unsere Intelligenz. Und das nehme ich ihnen sehr persönlich.“
Michaelis hat die Diagnose: „Diese Verachtung der anderen beginnt in Wirklichkeit mit der Selbstverachtung. Sie sind es sich selber nicht mehr wert, wahrhaftig zu sein.“
Dann noch die Drohnen-Paranoia, bei der Müller-Ullrich lakonisch feststellt: „Unter den 400.000 Hobby-Drohnen hängt ja nicht an jeder ein Passbild von Putin dran.“
Und Pistorius, der verkündet: „Wir sind nicht mehr im kompletten Frieden.“ Als ob uns das noch gefehlt hätte.
Das Schönste aber ist Luther. Michaelis zitiert ihn: „Wenn das Volk über die Tyrannen anfängt zu lachen, dann ist deren Ende nah.“
Und das Publikum lacht. Herzlich. Befreiend.
Das ist der Klimawandel, von dem sie sprechen. Nicht der mit CO2, sondern der politische. Der Wind dreht sich. Die Menschen fangen an zu lachen. Über die Absurdität. Über die Lügen. Über die Verachtung, die man ihnen entgegenbringt.
Ich könnte noch mehr erzählen. Von Google, das zugibt, von der Biden-Regierung zur Zensur gedrängt worden zu sein. Von der Verfassungsrichter-Wahl, bei der die CDU ihre eigene Brandmauer umgeht. Von Ursula von der Leyens gelöschten SMS, die „nicht archivierungswürdig“ waren.
Aber ich sage es nochmal: Hört es euch selbst an. Es ist brillant. Es ist bitter. Es ist wahr. Und es ist hoffnungsfroh, weil Menschen, die so klar sehen und so deutlich sprechen können, zeigen: Wir sind noch nicht verloren.
Die Sonntagsrunde am 28. September 2025. Auf Kontrafunk.radio. 52 Minuten, die zeigen, was in diesem Land wirklich los ist. Und warum trotz allem Grund zur Hoffnung besteht.
Denn wenn das Volk anfängt zu lachen, ist das Ende der Tyrannen nah.
Die komplette Sendung gibt es auf Kontrafunk im Internet
Kontrafunk – das letzte freie Radio im deutschen Sprachraum.